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2017
31.08.2017

Erstes Halbjahr 2017: DZ BANK Gruppe erzielt Ergebnis vor Steuern von 939 Millionen Euro

  • Positive operative Entwicklung dank eines starken Kundengeschäfts
  • Integrationsarbeiten nach der Fusion schreiten zügig voran
  • Weitere Vorsorge für die Schiffsfinanzierung der DVB Bank verarbeitet
  • Wolfgang Kirsch: „Das Resultat ist Ausdruck der Stärke und hohen inneren Ertragskraft der DZ BANK Gruppe“
  • Harte Kernkapitalquote bleibt mit 13,0 Prozent unter Vollanwendung der CRR auf dem angemessenen Niveau des Vorquartals

Die DZ BANK Gruppe hat das erste Halbjahr 2017 dank eines guten Kundengeschäfts erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 939 Millionen Euro. Die positive operative Entwicklung wurde in einem anspruchsvollen Marktumfeld und parallel zu den zügig voranschreitenden Integrationsarbeiten nach der Fusion von DZ BANK und WGZ BANK erreicht. Zugleich wurde im Halbjahresergebnis eine umfangreiche weitere Vorsorge für die Schiffsfinanzierung der DVB Bank verarbeitet.

„Das erreichte Resultat ist umso mehr Ausdruck der Stärke und der hohen inneren Ertragskraft der DZ BANK Gruppe insgesamt. Die erkennbare Stabilität unserer breit aufgestellten Allfinanzgruppe und das anhaltend hohe Vertrauen unserer Kunden sind ein Beleg für die Schlüssigkeit unserer strategischen Ausrichtung“, sagt Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Die Kapitalsituation der DZ BANK Gruppe befindet sich auf einem sehr soliden Niveau. Maßgeblich dafür ist das sorgsame Management der Risikoaktiva. Die harte Kernkapitalquote unter voller Berücksichtigung der Kapitalrichtlinie CRR lag zum 30. Juni 2017 bei 13,0 Prozent und damit auf dem Niveau des ersten Quartals. Der Rückgang von 1,5 Prozentpunkten gegenüber dem Wert vom 31.12.2016 resultiert aus einer veränderten aufsichtsrechtlichen Behandlung von Versicherungsbeteiligungen, die sich im ersten Quartal entsprechend auf die Beteiligung an der R+V Versicherung auswirkte.


Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung im Einzelnen

Im Halbjahresfinanzbericht 2017 ist erstmals in allen regulären Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung die Entwicklung der fusionierten Bank vollständig enthalten. Diese Zahlen sind insofern nicht mit den Vorjahreswerten vergleichbar. Die fusionsbezogenen Effekte sind weiterhin in der Position „Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK“ zusammengefasst.

Der Zinsüberschuss lag bei 1,43 Milliarden Euro und spiegelt einen guten Verlauf im Privat- und Firmenkundengeschäft der DZ BANK Gruppe wider. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall (BSH) hielt den Zinsüberschuss in anspruchsvollem Zinsumfeld konstant.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrug minus 396 Millionen Euro und ist im Wesentlichen geprägt durch die hohe Zuführung zur Risikovorsorge bei der DVB Bank. Ursächlich dafür war eine weitere Verschärfung der Marktsituation aufgrund von Überkapazitäten in Teilbereichen des maritimen Sektors. In allen anderen Gruppenunternehmen blieb die Risikovorsorge unauffällig.

Der Provisionsüberschuss erreichte 977 Millionen Euro und profitierte insbesondere von einem abermals sehr guten Geschäftsverlauf bei der Union Investment. Darüber hinaus entwickelten sich die Provisionen im Wertpapierverwahr- und Zahlungsverkehrsgeschäft der DZ BANK AG erfreulich.

Das Handelsergebnis in Höhe von 304 Millionen Euro reflektiert primär eine zufriedenstellende Entwicklung im Kapitalmarktgeschäft der DZ BANK AG. Im Vorjahr waren hier zusätzlich hohe positive Sondereffekte enthalten.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich auf 88 Millionen Euro.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten lag bei 34 Millionen Euro.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft erreichte 451 Millionen Euro, wobei die R+V Versicherung die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft weiter steigern konnte, während das Kapitalanlageergebnis auf hohem Niveau rückläufig war.

Die Verwaltungsaufwendungen in der DZ BANK Gruppe summierten sich auf 1,94 Milliarden Euro. Neben Fusionseffekten wirkten hier die fortgesetzten Investitionen in das Kundengeschäft sowie unverändert ein erheblicher Aufwand für regulatorisch bedingte IT- und Projektkosten.

Das Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK lag bei minus 58 Millionen Euro und umfasste im zurückliegenden Halbjahr Integrations- und Migrationsaufwendungen. Im ersten Halbjahr 2016 war hier wegen hoher positiver Bewertungseffekte noch ein Plus von 363 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen.

Das Konzernergebnis vor Steuern betrug 939 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis lag bei 488 Millionen Euro.

Die Aufwand-Ertrags-Relation erreichte einen Wert von 58,2 Prozent.


Ergebnisse der DZ BANK Gruppe

Die DZ BANK AG erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 405 Millionen Euro. Dabei setzte sich die positive Entwicklung im Firmenkundengeschäft angesichts einer weiterhin hohen Investitionsbereitschaft mittelständischer Unternehmen fort. Die Begleitung von Firmenkunden ins Ausland war dabei ein wichtiges Wachstumsfeld. Dieses Geschäft wurde jüngst durch die Eröffnung einer Repräsentanz in Jakarta gestärkt. Auch in der Finanzierung Erneuerbarer Energien konnte das Geschäftsvolumen trotz eines wettbewerbsintensiven Umfelds ausgeweitet werden. Im Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen Kunden verlief insbesondere das Neuemissionsgeschäft mit Unternehmenskunden positiv. Bei Devisenabsicherungsgeschäften nahmen sowohl Mittelständler als auch Großunternehmen das Angebot der Bank rege in Anspruch. Im Kapitalmarktgeschäft mit Privatkunden stieg der Absatz strukturierter Produkte auf 3,6 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2016: 2,4 Milliarden Euro). Damit stärkte die DZ BANK ihre Marktführerschaft und kommt gemessen am ausstehenden Volumen nun auf einen Marktanteil von 17,4 Prozent. Im Geschäftsfeld Transaction Banking untermauerte die DZ BANK ihre starke Marktposition als Verwahrstelle und konnte die Erträge hier weiter steigern. Gleiches gilt für das Zahlungsverkehrsgeschäft.

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall steigerte ihr Ergebnis vor Steuern auf 203 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: 151 Millionen Euro). Diese im herausfordernden Zinsumfeld erreichte Steigerung ist geprägt durch ein weiterhin starkes Neugeschäft. Während das Bausparneugeschäft den guten Vorjahreswert von 15,1 Milliarden Euro erreichte, wuchs das Neugeschäft in der Baufinanzierung um 14,7 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Mit einem Marktanteil von 30,6 Prozent behauptete die BSH souverän ihre Marktführerschaft.

Die R+V Versicherung kam auf ein Ergebnis vor Steuern von 389 Millionen Euro gegenüber 430 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Die verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft steigerte die R+V vom bereits guten Niveau des Vorjahres um 3,6 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Der Anstieg wurde angetrieben durch ein starkes Geschäft in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Rückversicherung. Demgegenüber war das Kapitalanlageergebnis um 8,1 Prozent rückläufig, blieb jedoch mit einem Wert von 1,88 Milliarden Euro weiterhin auf hohem Niveau.   

Das Ergebnis vor Steuern von Union Investment erhöhte sich um 40,9 Prozent auf 362 Millionen Euro. Dieser Anstieg resultiert primär aus einem deutlich gestiegenen Provisionsüberschuss von 750 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: 602 Millionen Euro) sowohl aufgrund höherer durchschnittlicher Assets under Management als auch aufgrund gestiegener erfolgsabhängiger Verwaltungsvergütungen. Die Assets under Management wuchsen durch einen erneut starken Nettoabsatz in allen Kundensegmenten auf den neuen Rekordwert von 309,6 Milliarden Euro (31.12.2016: 292,3 Milliarden Euro).

Die DG HYP verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern auf 246 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: minus 76 Millionen Euro). Maßgeblich für die Ergebnisverbesserung in dieser Höhe waren positive Bewertungseffekte durch die Einengung von Credit Spreads bei Staatsanleihen im Abbauportfolio. Operativ entwickelte sich das Geschäft der DG HYP stabil. Im Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Genossenschaftsbanken wuchs das Neugeschäftsvolumen um 415 Millionen Euro auf 1,54 Milliarden Euro. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung lag das Neugeschäft im Inland mit 2,57 Milliarden Euro auf einem zufriedenstellenden Niveau (1. Halbjahr 2016: 3,3 Milliarden Euro).

Das Ergebnis vor Steuern der WL BANK, die erstmals in die Halbjahresberichterstattung der DZ BANK Gruppe einbezogen wurde, lag bei 90 Millionen Euro. Die Neugeschäftsentwicklung verlief im Immobilienkreditgeschäft und in der Kommunalfinanzierung positiv. Daneben wirkten sich Bewertungseffekte unterstützend auf das Ergebnis aus.

Die TeamBank hielt ihr Ergebnis vor Steuern mit einem Wert von 78 Millionen Euro auf gutem Niveau stabil (1. Halbjahr 2016: 80 Millionen Euro). Die Bank steigerte in einem unverändert harten Verdrängungswettbewerb ihr Neugeschäft weiter. Die Forderungen an Kunden wuchsen gegenüber dem Ende des Vorjahres um 7,3 Prozent auf 7,81 Milliarden Euro.

Die DZ PRIVATBANK steigerte ihr Ergebnis auf 12 Millionen Euro von zuvor minus 10 Millionen Euro. Neben dem Wegfall negativer Sondereffekte im ersten Halbjahr des Vorjahres wirkte sich insbesondere eine gute operative Entwicklung im Fondsdienstleistungsgeschäft positiv aus. Hier konnten die Assets under Custody deutlich gesteigert werden. Im intensiven Wettbewerbsumfeld des Private Banking-Geschäfts blieb das verwaltete Vermögen mit 16,8 Milliarden Euro konstant (31. Dezember 2016: 16,9 Milliarden Euro).

Die VR LEASING erreichte ein Ergebnis vor Steuern von 13 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: 16 Millionen Euro). Das Unternehmen arbeitet weiter an einer Fokussierung des Geschäfts und baut dabei insbesondere digitale Lösungen im Firmenkundengeschäft aus.

Das Ergebnis vor Steuern der DVB Bank lag bei minus 532 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: 15 Millionen Euro). Ursächlich dafür war die stark erhöhte Risikovorsorge durch die weitere Verschärfung der Marktsituation infolge anhaltender Überkapazitäten im maritimen Bereich. In den Segmenten Aviation Finance und Land Transport Finance war hingegen eine solide Geschäftsentwicklung zu verzeichnen.


Ausblick

Aktuell arbeitet die DZ BANK auf den unmittelbar bevorstehenden Abschluss der IT-Migration und damit auf den technischen Abschluss der Fusion hin. Sie wird sich damit noch stärker auf die Erschließung der Synergien konzentrieren können. Daneben laufen die Vorbereitungen für den Zusammenschluss von DG HYP und WL BANK zur vereinigten Immobilienbank DZ HYP. Dadurch wird die DZ BANK Gruppe ihre Marktposition im Immobiliengeschäft untermauern.

Für das zweite Halbjahr 2017 gehen die Volkswirte des DZ BANK Research von einer positiven konjunkturellen Entwicklung aus. In Deutschland erwarten sie für das Gesamtjahr ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent. „Wir sehen zum Auftakt des zweiten Halbjahres einen erfreulichen Geschäftsverlauf. Unser angestrebtes Jahresergebnis am unteren Ende der nachhaltigen Ergebnisspanne von 1,5 bis zwei Milliarden Euro vor Steuern erscheint im aktuellen konjunkturellen Umfeld vor diesem Hintergrund weiterhin möglich, ist jedoch ambitionierter geworden“, sagt Wolfgang Kirsch.

Halbjahresergebnis der DZ BANK Gruppe per 30.06.2017 nach IFRS

in Mio. Euro 01.01.-30.06.2017 01.01.-30.06.2016 Veränderung in % (eingeschränkte Vergleichbarkeit aufgrund von Fusion)
Zinsüberschuss 1.427 1.363 4,7
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -396 -219 80,8
Provisionsüberschuss 977 822 18,9
Handelsergebnis 304
501 -39,3
Ergebnis aus Finanzanlagen 88 90 -2,2
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten 34 -154 >100,0
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft 451 461 -2,2
Verwaltungsaufwendungen -1.942 -1.703 14,0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 54 50
8,0
Ergebnis aus Unternehmenszusammenschluss WGZ BANK -58 363 >100,0
Konzernergebnis vor Steuern 939 1.574 -40,3
Ertragssteuern -451 -416 8,4
Konzernergebnis 488 1.158 -57,9
Aufwand-Ertrags-Relation (in %) 58,2 54,5 3,8 %-Punkte

Der vollständige Halbjahresbericht steht Ihnen auf der DZ BANK Website unter www.halbjahresfinanzbericht.dzbank.de zur Verfügung.

Silvia Conesa

Silvia Conesa

Abteilungsleiterin Kommunikation