17.11.2022

Asien-Pazifik-Konferenz: Drei Fragen an Martin Wehling, Leiter der DZ BANK Filiale Singapur

Martin Wehling, Leiter der DZ BANK Filiale Singapur

Verstärkt auf andere Partner in Asien setzen. Das war Thema bei der 17. Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur am 13. und 14. November mit mehreren hundert Teilnehmern aus Deutschland – viele von DAX und MDAX Unternehmen. Die DZ BANK war Mit-Sponsor der Konferenz, die international viel Beachtung fand, auch weil Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Veranstaltung genutzt haben, um die Wirtschaftsbeziehungen zu den ASEAN-Staaten zu vertiefen. Wir haben Martin Wehling, Leiter der DZ BANK Filiale Singapur, gefragt, wie er die Konferenz erlebt hat und mit welchen Entwicklungen vor Ort zu rechnen ist – und wie unsere Bank sich darauf einstellt.

Herr Wehling, wie war die Stimmung der deutschen Firmenkunden, die Sie auf der Konferenz getroffen haben?
Überraschend positiv. Mein Eindruck war jedenfalls, dass die Stimmung deutlich besser war, als die wirtschaftspolitische Lage vermuten lässt – und das lag sicherlich auch an der Lebendigkeit und Energie des Stadtstaates Singapur, die auf jeden Besucher abstrahlt. Viele der gut 600 Delegierten kamen von deutschen DAX und MDAX Unternehmen, aber auch von deutlich kleineren Mittelständlern, die teilweise sogar durch ihre Vorstandsvorsitzenden vertreten waren. Die Teilnahmen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck haben zudem das politische und wirtschaftlich Interesse der Bundesregierung an der Region gezeigt. Das ist hier vor Ort bei den deutschen Unternehmen als deutliches Zeichen der Unterstützung wahrgenommen worden.

Wo liegen denn die weiteren Chancen für die deutsche Wirtschaft und uns als Bank?
Die sogenannten ASEAN-Staaten – darunter Vietnam und Indonesien – mit Singapur in der Mitte als zentrale und stabile Anlaufstelle, aber auch der indische Subkontinent, stehen momentan sehr im Fokus der deutschen Wirtschaft. Demographie- und Diversifizierungsgesichtspunkte spielen dabei eine große Rolle, gerade mit Blick auf die in den vergangenen Jahren auch für Deutschland schmerzliche Erfahrung mit gestörten Lieferketten. Für deren Neuordnung und bei der Erschließung neuer Märkte sehen wir großes Potential gerade im asiatisch-pazifischen Raum, wo deutsche Qualitätsprodukte weiterhin einen sehr guten Ruf genießen. Insbesondere Branchen, die bei Aufbau von Infrastruktur, Stromerzeugung, Abfallmanagement, Recycling und Gesundheit involviert sind, haben gute Aussichten. Wir sind jedenfalls mit der Produktpalette der Bank gut aufgestellt, unsere Kunden in diese Märkte zu begleiten – seien es Handels-, Export- und Projektfinanzierungen oder Kapitalmarktprodukte. Auch bei den Nachhaltigkeitsthemen sind die ASEAN-Staaten mittlerweile immer engagierter. Hier können wir schon heute mit unserer Kompetenz überzeugen und werden das weiter ausbauen.

Wie hilft es der Filiale, dass die DZ BANK Mit-Sponsor der Asien-Pazifik-Konferenz war?
Als Mit-Sponsor war die DZ BANK mit 5 Kollegen vertreten. Dabei war Uwe Fröhlich auf der Konferenz vielfach der Türöffner bei den Gesprächen mit den Unternehmen. Nur zwei weitere Mitbewerber sind vor Ort so stark aufgetreten. Mit unserer Präsenz haben wir klar unseren Anspruch unterstrichen, für die deutsche Wirtschaft auch international ein verlässlicher Partner zu sein. Unsere Botschaft an die Delegierten der Konferenz ist jedenfalls angekommen: Wir werden unsere Firmenkunden in dieser Region begleiten, die in den nächsten Jahren viel Interesse und Aktivitäten erwarten lässt.